Verletzter Vogel bleibt nur die Zuschauerrolle
LG Seligenstadt
Artikel Offenbach-Post 24.06.2022
24.06.2022
Seligenstadt – Ruhig geworden ist es um Sarah Vogel. Ruhiger, als es dem Stabhochsprung-Ass der LG Seligenstadt lieb ist. Eine langwierige Fußverletzung bremst sie weiter aus. Einsatz in Berlin? Unmöglich. „Das würde überhaupt keinen Sinn machen. Ich bin zwar wieder im Kraft- und Alternativtraining und nutze die Geräte am Olympiastützpunkt in Frankfurt. Aber richtig laufen und springen ist einfach noch nicht drin“, erläutert Vogel.

In die Hauptstadt wird sie am Wochenende dennoch reisen. Aus gutem Grund: Im Zuge der nationalen Titelkämpfe wird die U20-Europameisterin offiziell als „Juniorsportlerin des Jahres“ 2021 ausgezeichnet. Die Wettkämpfe im Olympiastadion wird die Studentin der Biochemie von der Tribüne aus verfolgen, ehe in den kommenden Tagen und Wochen weitere Untersuchungen anstehen.
„Das ist ein bisschen blöd gelaufen und hat sich hingezogen. Die Vermutung ist, dass ein Band oder eine Sehne im Fuß in Mitleidenschaft gezogen ist, vielleicht sogar gerissen“, sagt Vogel, die auch mit einem Eingriff rechnet. Bereits im vergangenen Herbst setzte sie eine Ellenbogen-Operation für drei Monate außer Gefecht. Auch eine Covid-Infektion warf Vogel zurück, die noch bei der U20-EM in Tallinn ihre Bestleistung um 24 Zentimeter auf 4,30 Meter gesteigert hatte.
„So ist das eben im Sport. Auf ein Hoch kommt ein Tief. Aber ich bin sicher, dass auch bald wieder ein Hoch kommt“, betont die Stabhochspringerin. Wann das genau sein soll, kann sie noch nicht abschätzen. An ein Comeback in dieser Saison glaubt sie nicht mehr. „Ich bin optimistisch, dass wieder alles heilt und werde meine Energie in den Genesungsprozess stecken“, so Vogel: „Im neuen Jahr greife ich wieder voll an.“ jp